Liebe Leser,
jeder von uns hat eine Internetverbindung. Und jeder hat Zugriff auf YouTube, myvideo und anderen Portale, die es ermöglichen die verschiedensten Sachen zu gucken. Selbst wenn man also mittwochs um 20:15 Uhr nicht auf RTL schaltet, wird man die "Super Nanny", auch bekannt als Katja Saalfrank, kennen. Spätestens seit Lukas und der "Kleenen Fotze". Doch was ich demletzt als Video vorfand, hinterließ auf mir einen gewaltigen Eindruck und wirft gleichzeitig die Frage auf, in welche Gesellschaft wir leben?
Super-Nanny - In welchen Zuständen leben wir eigentlich?
Schaue ich dieses Video an, so stellt sich mir die Frage, warum solches asoziales und absolut heruntergekommenes (man schaue sich bitteschön die Wände des Kinderzimmers an) "Gsocks" Kinder haben darf? Warum? Wir leben in einem liberalen Rechtsstaat. Soweit, so gut. Eigentlich sollte jeder, der biologisch dazu in der Lage ist, Kinder zeugen dürfen, einfach weil das biologische Ziel/Sinn des Lebens Fortpflanzung ist und das Zeugen der Familie im Grundgesetz verankert wurde (Schutz der Familie). Dennoch hinterfrage ich es, warum es nicht eine Art "Elternführerschein" gibt, wenn wir zugleich in einer Gesellschaft leben, in der man für alles Zertifikate, Ausweise, Führerscheine oder irgendwelche Qualifikationen braucht. Warum dürfen irgendwelche, teilweise noch nicht erwachsene bzw. geistlich reife Menschen "einfach so" aus Lust und Laune Kinder zeugen? Wir sind dann im Nachhinein die Frustrierten, die auf Grund von irgendwelchen peinlichen Sendungen ("Die Super Nanny", "Frauentausch", etc.), bei denen deutlich wird, wie es diesen "Eltern" an völlig grundlegenden Dingen mangelt (Kompromissbereitschaft, Allgemeinbildung, Verhalten, Erziehung, Selbstständigkeit, usw.), die Gesellschaft hinterfragen. Noch schlimmer wird's, wenn man alle zwei bis drei Tage über diverse Medien erfährt, dass Kinder getötet, erdrosselt, missbraucht, vergewaltigt, genötigt, verwahrlost oder ausgesetzt worden sind. Zumindest bei mir entsteht daraufhin eine Gefühlsmischung aus blanker Wut, Mitleid (für die Kinder!) und Verzweiflung. So fordere ich einen "Elternführerschein", damit irgendwelche halbreifen Eltern nicht in die Erlaubnis bekommen, Kinder zu zeugen. Wenn man sieht, dass das Projekt "Kindererziehung" schon von vornerein an fundamentalen Dingen zum Scheitern verurteilt ist, so ist es mir lieber, dass diese Menschen nicht die Möglichkeit haben, sich biologisch fortzupflanzen. Bevor unsere Gesellschaft aus Morden, gescheiterten Erziehungen, Adoptionen und Asozialen besteht, ist es mir lieber, dass wir ein noch schlechteres Bevölkerungswachstum in Kauf nehmen.
Darüber hinaus schockiert es mich, in welch einer schrecklichen Konsumgesellschaft wir leben. Da packt man scheiternde Eltern samt ihrer asozialen Familie vor das Kameraobjektiv, lässt die Kinder rebellieren und dabei die ausgemachte, natürlich sehr intelligent wirkende, Katja Saalfrank ihre pädagogischen Weisheiten aufstellen, die teilweise ausgemachter Humbug sind, und lockt damit Tausende von Zuschauern vor den Fernseher. Unglaublich.
Das war's von mir, lassen Sie es sich durch den Kopf gehen. Glückauf!
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7 Kommentare:
sehr gut geschrieben, sowohl sprachlich wie auch inhaltlich.Ich teile deine Meinung, dass es einfach zuviele Menschen gibt, die einfach "ELtern" werden, aber noch lange nicht dazu bereit sind.Die Kinder müssen das dann alles ausbaden. Wir haben soviele Gesetze und Formulare (BÜROKRATIEEE ich hasse sie) für jeden kleinsten scheiß, trotzdem schaffen wir es nicht so ein wichtiges Problem zu verhindern.Im Gegenteil, wir versuchen noch Profit daraus zu gewinnen, indem wir diese gescheiterten familie im Fernsehen zeigen.... Lg Nici =)
Und wer entscheidet wann jemand reif ist Vater oder Mutter zu sein??
Ausserdem waechst man bekanntlich mit den Aufgaben, dass man sich noch gut entwickeln kann.
Weiterhin sind diese Faelle auch immer das extremste, was es gibt. RTL hat mit der zeit einen riecher uer Skandalfamilien entwickelt.
auch denke ich mir: wenn man einfach das kind nicht anmeldet, kann man trotzdem "eltern" sein
der gedanke scheint mir doch sehr unausgegoren, vor allem, da man nicht einfach in die Privatsphaere von Menschen eindringen darf. Wir leben, wie erwaehnt in einem Rechtsstaat, und da kann man nicht Leute verbieten Kinder zu bekommen.
Inhaltlich ist mir das auch alles etwas zu simpel gedacht. Aber: der Gedankengang ist interessant, auch wenn ich, wie mein Vorredner, nicht überall zustimmen kann.
PS: Werd Journalist ;)
danke für die zahlreichen reaktionen.
mir geht es um folgenden punkt: wenn es von vornerein deutlich ist, dass diese familie "zum scheitern verureilt ist", d.h. dass gar keine aussicht für kindesgerechte erziehung besteht, man das "kindermachen" verbieten sollte. wer das entscheiden sollte? grundsätzlich gute frage, ich würde spontan auf ausgebildete pädagogen tippen. aber wie gesagt, mir geht es hier nicht um zwielichtige fälle, bei denen hoffnung besteht und die "mit der zeit wachsen können", sondern gerade um die familien, die besonders ins extreme schlagen, gerade die auf rtl gezeigt werden, um sensationageile zuschauer anzuziehen. und natürlich sind das ausnahmen, aber genau um die geht es, genauso solche sendungen zeigen, dass es solche "fälle" gibt, und genau gegen solche sollte man intervenieren. mir ist bewusst, dass man dieses "eltern-dasein" nicht auf die gesamte dt. gesellschaft übertragen kann, aber gegen diese randgruppen sollte man verkehren, denn das sind unzulässliche zustände. und genau darum geht es mir, nicht darum zu zeigen, wie schlecht die dt. erziehung ist, denn dafür wäre das verlinkte beispiel in der tat mehr als schlecht geeignet.
jo, das ist schon richtig. ABer man kann den Menschen nicht verbieten sich fortzupflanzen. zumal es auch kinder gibt, die nichtmal "geplant" waren.
und fuer solche faelle gibt es idR ja das Jugendamt, das aber wohl regelmaessig versagt...
Ich sage nur: Kinder von Koeten bei youtube mal eingeben und sich die 3 teile von spiegelTV mal pressen. Ist noch (!) schlimmer als alle supernanny folgen, die ich je gesehen hab...
naja die zahl dieser folgen is bei mir auch SEHR begrenzt
wer kennt diesen braunen sumpf nicht? ;)
und wie gesagt - meiner meinung nach darf dem menschen das fortpflanzen verboten werden. und es sollte sogar, eben in den fällen, in denen eine fortpflanzung negative folgen hätte.
Können sich Menschen nicht auch ändern? Sorry, aber das Fortpflanzen verbieten halte ich für Unfug. Ich kenne eine 20-Jährige, die, seit sie die Schule in der 10. hingeschmissen hat, total verkommen ist. Da Drogen, da Party, da kein Geld, da Stress mit den Ämtern und Verwandten. Natürlich führte der Alkohol irgendwann zur ungewollten Schwangerschaft. Jetzt ist der Kerl weg, aber das Baby da und sie scheinbar ein völlig neuer Mensch geworden. Vorher hätte ihr niemand diese Hürde, ein Kind liebevoll zu umsorgen, zugetraut. Nun scheint ihr ihr Kind neuen Lebensmut gegeben zu haben. Diese Wandlung ist echt krass. Man kann vorher nicht pauschal das Kinderkriegen verbieten. Menschen sind keine Maschinen. Sie machen Fehler und vor allem können sie daraus lernen und sich ändern. Das Umfeld kann man nicht immer ändern, dazu gibt's nunmal verschiedene Gesellschaftsklassen, auch wenn das immer keiner wahrhaben will. Aber jedem Kind, egal ob von zwei Hartz-IV-Empfängern oder zwei Neureichen, werden die gleichen Chancen geboten. Die gleichen Chancen für Bildung und Erziehung. Natürlich gibt's immer extreme Fälle, die natürlich in Form von TV-Serien super beim Publikum ankommen - aber das sind doch Ausnahmen, verdammt. Es gibt viele Fälle, in denen das Jugendamt einschreiten muss und somit erfolgreich falsche Erziehung verhindert. Gerade Institutionen wie Kindergarten/Schule sind heutzutage, so habe ich das in meiner näheren Umgebung mitbekommen, stark daran interessiert, zu sehen, in welchen Zuständen die Kinder zuhause leben und erzogen werden.
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